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Unser Blog zu den Themen Mediation – Coaching – Workshops

Schön, dass Du Dich für den Blog von „Mehr Miteinander“ interessierst. Wir, das sind Gabriele, Katharina, Marcus und Phineas, möchten Dir hier Einblicke in unsere Erfahrungen geben und Hintergrundwissen mit Dir teilen.

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30.05.2023

Einen neuen Umgang mit Konflikten finden

Eisbergmodell_Konflikte.jpgKonflikte sind in unserem Leben allgegenwärtig. Ob im persönlichen oder beruflichen Umfeld, sie sind oft unvermeidlich. Aber wie fühlt es sich eigentlich an, wenn Konflikte entstehen? Welche Gefühle, Bedürfnisse werden aktiviert?

In diesem Blog-Beitrag möchte ich meine persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse teilen und dabei auch das Eisberg-Modell als Hilfsmittel verwenden. Das Eisberg-Modell besagt, dass ein großer Teil unserer Gedanken und Emotionen unter der Oberfläche verborgen bleiben, ähnlich wie ein Eisberg, bei dem der größte Teil unter der Wasseroberfläche liegt. Die Spitze des Eisbergs repräsentiert unsere offensichtlichen Gedanken und Inhalte – die Sachebene, während der größte Teil darunter verborgen bleibt.

Wenn ein Konflikt entsteht, sind die offensichtlichen Gefühle oft Wut, Ärger oder Frustration. Doch darunter – tiefer unter der Wasseroberfläche – liegen meist andere Emotionen wie Verletztheit, Enttäuschung oder Angst. Diese Emotionen werden durch Bedürfnisse ausgelöst, die nicht erfüllt wurden, wie beispielsweise das Bedürfnis nach Anerkennung, Respekt oder Sicherheit. Wenn diese Bedürfnisse nicht erfüllt werden, können wir uns verletzt oder unwohl fühlen und das kann zu Konflikten führen.

Oft spielt in Konfliktsituationen Schuld eine Rolle. Wenn wir das Gefühl haben, dass wir schuldig sind, können wir uns in eine Verteidigungsposition bringen und die Schuld auf andere schieben. Oder wenn wir das Gefühl haben, dass jemand anderer schuldig ist, können wir ihn oder sie beschuldigen und kritisieren, anstatt das eigentliche Problem zu lösen.

In diesem Zusammenhang kann vom Schuldfinger, der nach innen, aber auch nach außen zeigen kann, gesprochen werden.

Ein plakatives Beispiel hierfür ist folgende Situation:

Telefonat Mutter – Sohn: Die Mutter sagt: „Du hast seit 2 Wochen nicht angerufen.“

Dies kann vom Sohn auf verschiedene Arten gehört werden …

Schuldfinger nach innen:

Mist, ich bin ein unzuverlässiger Sohn, ich habe versagt. 

Schuldfinger nach außen:

Du bist doch alt genug, Mutter. Das Telefon funktioniert in beide Richtungen. Du kannst selbst anrufen.

Ich persönlich fühlte mich in der Vergangenheit oft gestresst und ängstlich, wenn ein Konflikt entstand. Ich machte mir Sorgen, wie ich mit der Situation umgehen sollte und ob ich das Problem lösen könnte.

Jetzt versuche ich mich auf meine Bedürfnisse zu konzentrieren und darauf zu achten, dass ich diese klar kommuniziere. Es ist nach meiner Erfahrung wichtig, zu erkennen, welche Bedürfnisse jeder einzelne Mensch hat und wie wir Bedürfnisse ausdrücken können, um eine erfolgreiche Konfliktlösung zu erreichen. Ich habe gelernt, genau auf die Teile des Eisbergs zu sehen, die unter Wasser liegen.

So kann ich heute den Satz aus dem Beispiel oben wohlwollend – bedürfnisorientiert – hören.

Verständnishand nach innen:

Das macht mich traurig. Mir ist eine intensive Verbindung mit meiner Mutter wichtig.

Verständnishand nach außen:

Bist du traurig, dass ich mich schon länger nicht gemeldet habe, weil dir die Verbindung zu mir fehlt, die dir wichtig ist?

Insgesamt sind Konflikte unvermeidlich, gehören zum Leben dazu und können sehr belastend sein. Wenn wir uns bewusst sind, welche Emotionen, Bedürfnisse uns beeinflussen, können wir besser mit Konflikten umgehen und eine erfolgreiche Lösung erreichen.

Aus obigem Beispiel wird deutlich, wie wichtig es ist, wie man eine Botschaft hört. Wir sollten uns darauf konzentrieren, klar und respektvoll zu kommunizieren, unsere eigenen Bedürfnisse zu erkennen und die Bedürfnisse anderer zu verstehen. Denn auf diese Weise können wir Konflikte erfolgreich lösen und uns weiterentwickeln.

Und wenn wir einmal zu tief in einem Konflikt gefangen sind? Wenn etwa ein Konflikt Dich in Deiner täglichen Arbeit im Umgang mit Kollegen:innen hemmt?

Eine Möglichkeit ist die Mediation. Sie hilft, Konflikte auf eine konstruktive Art und Weise zu lösen, indem sie den Fokus auf die Interessen und Bedürfnisse der Beteiligten legt und nicht nur auf Positionen und Interessen. In unserer Funktion als Mediator:innen helfen wir, als allparteiliche Instanz, gestörte Kommunikation wieder zu ermöglichen und den Konfliktparteien dabei zu helfen, ihre individuelle Lösung für ihren Konflikt zu finden.

Gleichzeitig kann Coaching ein effektiver Ansatz sein, um mit eigenen Konflikten umzugehen. Dabei unterstützt unser Konfliktcoaching Dich dabei, verschiedene Perspektiven auf Deine Konfliktsituation zu bekommen, damit Du individuelle Lösungsstrategien für Dich entwickeln kannst.

Als Experten für Mediation und Coaching wissen wir, wie wichtig es ist, Konflikte am Arbeitsplatz erfolgreich zu lösen, um ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen und die Produktivität zu steigern. Wenn Du Unterstützung bei der Konfliktlösung benötigst, kontaktiere uns gerne für weitere Informationen oder ein unverbindliches Erstgespräch.

Wir von „Mehr Miteinander“ freuen uns, von Dir zu hören. Bis bald!

Ein Beitrag von Marcus Kolb – geprüfter Mediator, Systemischer- und Agile Coach

Marcus - 20:03 @ Konfliktmanagement | Kommentar hinzufügen


 

 
 
 
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